Der Apostel Paulus schrieb im Galaterbrief 5, 1 – 6: „Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht.
Steht nun fest und lasst euch nicht
wieder durch ein Joch der Sklaverei
belasten! Siehe, ich, Paulus, sage euch, dass Christus euch nichts nützen
wird, wenn ihr euch beschneiden lasst. Ich bezeuge aber noch einmal jedem Menschen, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. Ihr seid von Christus
abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen. Wir nämlich erwarten
durch <den> Geist aus Glauben
die Hoffnung der Gerechtigkeit. Denn in Christus Jesus hat weder Beschneidung
noch Unbeschnitten sein irgendeine Kraft, sondern <der> durch Liebe wirksame Glaube.“
Da auch diese Verse gerne dazu benützt werden, um zu
beweisen, dass durch Jesus Christus der Sabbat, die Feste des Herrn, die Gebote
und Satzungen Gottes, aufgehoben wurden; möchte ich mich damit intensiver
auseinandersetzen.
Was bedeutet eigentlich Freiheit? In Wikipedia fand ich eine
sehr gute Erklärung: „Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel verstanden als die
Möglichkeit, ohne Zwang
zwischen verschiedenen
Möglichkeiten auswählen
und entscheiden zu können. Der Begriff benennt allgemein einen Zustand
der Autonomie eines Subjekts.“
„Das junge Christentum hat die Vorstellungen des Judentums zum Thema
Freiheit zwar übernommen, aber
eschatologisiert, d. h. zu einer Kategorie der „zukünftigen Welt“ gemacht. Der
Begriff Freiheit (Eleutheria) beschreibt im Neuen Testament vor allem
eine religiöse Qualität. Angesichts
der bevorstehenden Parusie (Wiederkehr) ihres auferstandenen Herrn Jesus
Christus schien jede politische Veränderung der Welt zunächst sinnlos. Es ging jetzt eher darum, im stoisch-hellenistischen Sinne „innerlich“ frei zu werden von den
Zwängen der untergehenden Welt. Der Apostel Paulus hat das stoische Freiheitsverständnis
aufgreifend christlich formuliert, der Christ sei im religiösen Sinne frei von Gesetz, Sünde und Tod (Römerbrief, Kapitel
6–8). In diesem „inneren“ Sinne ist
auch der Satz aus dem Galaterbrief
des Paulus zu verstehen, dass
alle Menschen in Christus gleich und damit frei seien (Gal 3, 26–28): „Für die
Freiheit hat uns Christus befreit, darum … lasst euch nicht wieder unter ein
Joch der Knechtschaft bringen“. (Gal 5,1)“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit)
Den Galatern wurde von jüdischen Irrlehrern gelehrt, dass
sie sich beschneiden lassen müssten, um das ganze Gesetz zu erfüllen. Paulus
aber wusste, dass die Beschneidung nichts mit den Geboten und Satzungen Gottes
zu tun hat, da sie lediglich als Zeichen des Bundes, den Gott mit Israel hat,
dient. Da aber jeder, der in diesem Bund ist, die Gesetze des Herrn einhalten muss,
kann ein solcher nicht frei sein; nämlich in dem Sinn, dass er ohne Zwang
entscheiden könnte. So erklärt Paulus in diesen Zeilen, dass eben nur der,
welcher Jesus Christus hat, frei ist, selbst und ohne Zwang seinen geistlichen
Weg zu wählen. Das es Paulus um die geistliche Freiheit geht, verstehen wir,
wenn wir die nächsten Zeilen lesen, wo Paulus im Galaterbrief 5, 13 – 15 schreibt:
„Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur gebraucht nicht die Freiheit als
Anlass für das Fleisch, sondern dient
einander durch die Liebe! Denn
das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, indem: »Du sollst deinen Nächsten lieben
wie dich selbst. « Wenn ihr aber
einander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet!“
Paulus weiß ganz genau, dass niemand der unter dem Gesetz
lebt; was nichts anderes bedeutet als die Gebote und Gesetze Gottes einhalten zu
müssen um dadurch erlöst zu werden; dies von sich aus tun kann. Wer aber Jesus
Christus als den Herrn annimmt, den wird der Heilige Geist leiten, sodass er
früher oder später durch die gelebte Nächstenliebe, die Gebote und Satzungen
Gottes einhalten wird. So werden die wahrhaft erretteten, wenn sie Gott lieben,
seinen Sabbat und seine Feste einhalten. Nicht weil sie unter dem Gesetz sind,
sondern weil sie Gott lieben. Wer seinen Nächsten liebt, wird eben nicht
stehlen, lügen, begehren, morden, betrügen, usw. und hat somit die Gebote und
das Gesetz erfüllt. Da Paulus weiß, dass man dazu aber geistlich leben muss,
schreibt er im Galaterbrief 5, 16 – 18: „Ich
sage aber: Wandelt im Geist, und ihr
werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Fleisch
begehrt gegen den Geist auf, der Geist
aber gegen das Fleisch; denn diese
sind einander entgegengesetzt, damit
ihr nicht das tut, was ihr wollt. Wenn ihr aber durch den Geist
geleitet werdet, seid ihr nicht
unter Gesetz.“
Jeder, der wahrhaftig
Jesus Christus als seinen Herrn angenommen hat, wird durch den Heiligen Geist
geleitet werden. Da wir wissen, dass der Heilige Geist uns alles lehren wird,
können wir nun begreifen, was Jesus Christus durch sein Opfer bewirkt hat. Er
hat erfüllt, was Gott durch die Propheten bekanntmachen hat lassen; Jesus
Christus hat die Gebote und Satzungen Gottes in die Herzen der wahrhaft Gläubigen
geschrieben und sie dadurch erlöst!
Paulus, der auch das erkannt hat schreibt deshalb im
Galaterbrief 5, 19 – 26: „Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit,
Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Hader, Eifersucht, Zornausbrüche,
Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, Neidereien, Trinkgelage,
Völlereien und dergleichen. Von diesen
sage ich euch im Voraus, so wie ich vorher sagte, dass die, die so etwas tun,
das Reich Gottes nicht erben werden. Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe,
Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.
Gegen diese ist das Gesetz nicht. Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und
Begierden gekreuzigt. Wenn wir durch
den Geist leben, so lasst uns durch
den Geist wandeln! Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten, indem wir
einander herausfordern, einander beneiden!“
Wir sehen also, dass auch diese Zeilen bei genauer
Betrachtung nicht dazu geeignet sind, damit beweisen zu können, dass Jesus
Christus das Gesetz und die Gebote aufgehoben hätte. Ganz im Gegenteil, diese
Zeilen beweisen, das Gottes gesamtes Wort ewige Gültigkeit hat und das Jesus
Christus tatsächlich keinen Buchstaben oder Punkt davon verändert hat. So soll
sich niemand täuschen lassen, denn wer weiterhin nach den Vorlieben dieser Welt
wandelt, der wird das Reich Gottes nicht erben.
Jesus Christus gab uns die Freiheit, ohne Zwang zu wählen,
ob wir durch das Halten des Gesetzes uns selbst erlösen wollen und so verloren
gehen, oder durch seine Gnade das Gesetz halten können und so durch ihn erlöst
zu werden.
Irrt euch nicht, Gott
lässt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.
Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf
den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten. Lasst uns aber im Gutes tun
nicht müde werden! Denn zur bestimmten Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.
Lasst uns also nun, wie wir Gelegenheit haben, allen gegenüber das Gute
wirken, am meisten aber gegenüber den Hausgenossen des Glaubens! Amen
(Galaterbrief
6,7-10)
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