Paulus
schreibt in Kolosser 2, 16 – 19: „So
lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines bestimmten
Feiertages, Neumondes oder Sabbats, die ein Schatten
(σκιὰ) der künftigen Dinge sind; der Körper aber ist des Christus. Lasst euch den Siegespreis
von niemandem nehmen, der sich gefällt in
falscher Demut und Verehrung der
Engel und sich dessen rühmt, was er
geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und
Bänder gestützt und zusammengehalten
wird und wächst durch Gottes Wirken.“
Da diese
Verse sehr gerne dazu benutzt werden um zu erklären, dass wir die Speisegebote,
den Sabbat und die Feste Gottes nicht mehr halten müssen, wollen wir sie uns
einmal genauer anschauen.
Was ist
eigentlich ein Schatten? Im Duden fand ich folgende Erklärung: „Ein Schatten ist - (mehr oder weniger scharf begrenzter) im
Schatten eines Körpers liegender Ausschnitt einer im Übrigen von direktem Licht
beschienenen Fläche, der sich dunkel von der helleren Umgebung abhebt
Bereich, der vom Licht der Sonne oder einer
anderen Lichtquelle nicht unmittelbar erreicht wird und in dem deshalb nur
gedämpfte Helligkeit, Halbdunkel [und zugleich Kühle] herrscht
Figur, Gestalt o. Ä., die (dadurch, dass sie
sich von einem helleren Hintergrund abhebt) nur in ihren Umrissen, nur
schemenhaft als Silhouette erkennbar ist
dunkle Stelle, dunkler Fleck, der auf etwas
erscheint
(bildungssprachlich) als Schatten gedachte
Gestalt eines Verstorbenen, Abgeschiedenen (im Totenreich der Antike)
mittelhochdeutsch schate(we), althochdeutsch
scato, verwandt mit griechisch skótos = Dunkel“
Das
griechische Wort, das mit Schatten übersetzt wurde ist σκιά, und die
Übersetzungsmöglichkeiten sind Schatten; Schattenbild.
Wenn man
sich nun den ersten Satz ansieht, so erkennt man, dass der Körper, welcher den
Schatten wirft, Jesus Christus ist. Den Schatten oder das Schattenbild, das
durch Jesus Christus erzeugt wird, sind die Gebote und Satzungen Gottes, die ja
alle von Jesus vorgelebt wurden. So hielten sich die Urchristen an die
Speisegebote, den Sabbat und die Feste des Herrn. Wegen dieser Lebensweise
wurden sie aber von den Heiden verklagt und ihnen wurde sozusagen ein
schlechtes Gewissen gemacht, weil sie eben anders waren. Auch dürften sie von
einer Gruppierung, die Engel verehrte, wegen ihrer Lebensweise angegriffen
worden sein. Paulus bestärkt sie
in den Versen 16 – 19 eben weiterhin in dem was Jesus Christus uns vorgelebt
hat, auszuharren und sich nicht
ein schlechtes Gewissen machen zu lassen, weil sie die Speisegebote, den Sabbat
und die Feste des Herrn einhielten.
Würde
Paulus ihnen mit diesen Versen erklärt haben, dass die Speisegebote, der Sabbat
und die Feste des Herrn keine Gültigkeit mehr haben, dann würden die Verse 20 –
23 keinen Sinn ergeben.
In Kolosser
2, 20 – 23 lesen wir: „Wenn ihr nun mit
Christus den Mächten der Welt gestorben
seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt: Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten,
du sollst das nicht anrühren? Das alles soll doch verbraucht und verzehrt
werden. Es sind Gebote und Lehren von Menschen, die zwar einen Schein
von Weisheit haben durch selbst
erwählte Frömmigkeit und Demut und dadurch, dass sie den Leib nicht schonen;
sie sind aber nichts wert und befriedigen nur das Fleisch.“
Die
Speisegebote, das Sabbatgebot und die Feste des Herrn, sind eindeutig von Gott
gegeben und so mit Sicherheit keine Gebote und Lehren von Menschen. Gebote und
Lehren von Menschen sind aber zum Beispiel durch die Schriftgelehrten und
Pharisäer gegebene, verschärfte Speisegebote, bestimmte Sabbatvorschriften und erfundene
Rituale zu Festen des Herrn, sowie Feste und Feiertage die durch die religiösen
Führer noch dazugetan wurden. Genau wegen dieser Dinge hat auch schon Jesus Christus
die Schriftgelehrten und Pharisäer angegriffen.
Paulus hat
also den Kolossern mitgeteilt, dass sie sich wegen dieser menschlichen Gebote
und Lehren kein schlechtes Gewissen machen sollten, da sie doch durch Christus
ohnehin den Mächten dieser Welt gestorben sind.
Heute sehen
wir, wie begründet die Sorgen des Paulus sind. Viele die behaupten Christen zu
sein, haben die Gebote und Satzungen Gottes verworfen und folgen den Geboten
und Lehren von Menschen, die zwar einen Schein von Weisheit haben, aber
tatsächlich nichts wert sind.
Seit
Jahrhunderten wird das Wort Gottes verdreht und vergewaltigt, nur um begründen
zu können, warum die Gebote und Lehren von Menschen (Sonntag, Weihnachten,
Ostern,…) gehalten werden sollen und Gottes Gebote und Satzungen (Speisegebote,
Sabbat, Feste des Herrn) keine Gültigkeit mehr haben.
Paulus
ermahnt die Kolosser in Kolosser 3, 1 – 4 mit den Worten: „Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo
Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was
droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid
gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. Wenn aber
Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar
werden mit ihm in Herrlichkeit.“
Droben, wo
Christus ist, da ist auch die Thora Gottes.
Wenn du nun den Sabbat, die Speisegebote und die Feste des Herrn halten möchtest, so schaue nicht auf die Juden, da ja diese eben noch die ganzen Gebote und Lehren von Menschen im heutigen Judentum haben, sondern orientiere dich allein am Wort Gottes, der Thora!
Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der
Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter
sitzt, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und
Nacht! Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine
Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was er
tut, gelingt ihm. Nicht so die Gottlosen; sondern sie sind wie Spreu, die der
Wind verweht. Darum bestehen Gottlose nicht im Gericht, noch Sünder in der
Gemeinde der Gerechten. Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der
Gottlosen Weg vergeht. Amen
(Psalm
1,1-6)
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