Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge
und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen
Begierden, die gegen die Seele streiten, und führt ein rechtschaffenes
Leben unter den Heiden, damit die, die euch verleumden als Übeltäter, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung.
(1. Petrus 2, 11 – 12)
Dieser Vers
vom Apostel Petrus zeigt uns, dass wir als überzeugte und bekennende Christen
tatsächlich Fremdlinge in dieser Welt sind. Wir haben hier keine bleibende
Stadt, sondern wir befinden uns sozusagen auf der Durchreise. Unsere Reise aber
ist keine gewöhnliche Reise, denn wir befinden uns auf Pilgerschaft.
Pilgerschaft, oder auch Wallfahrt bezeichnet eine religiös motivierte Reise zu
einem Ort, an dem nach dem Glauben der Pilger die Präsenz einer Gottheit
erfahrbar ist. Petrus bringt es in diesem Vers also auf den Punkt. Unser Leben
hier in dieser Welt hat nur den Zweck in die himmlische Stadt zu pilgern, wo
wir dann endlich unserem Herren Jesus Christus leibhaftig gegenübertreten
werden. Unser ganzes Sehnen, all unsere Hoffnung, unser Denken und unser
Handeln sind ausgerichtet auf diese Stadt im Himmel, in der wir unser
Bürgerrecht und unser Erbteil haben.
Dem Apostel
geht es aber um mehr, denn er ermahnt uns auch ein rechtschaffenes, also ein
gottesfürchtiges Leben unter den Ungläubigen zu führen und uns von den
fleischlichen Begierden, die uns in Versuchung führen, zu enthalten. Bei dieser
Ermahnung geht es im zuerst einmal darum, dass diese Menschen unser
gottgefälliges Leben sehen um dann bei der Wiederkunft Christi aufgrund der bei
uns gesehen guten Werke ihren Irrtum erkennen und Gott doch noch preisen. Es
geht aber auch ein wenig darum, selbst zu erkennen, dass ein Glaube ohne Werke
tot ist und uns niemals in die himmlische Stadt bringen kann.
Wozu auch
sollten wir den Dingen nachjagen, denen diese Welt nachjagt? Wir sind auf der
Durchreise. Ja wir sind Pilger und unser Weg durch diese uns feindlich gesinnte
Welt ist auch ohne diesen ganzen nutzlosen Ballast schwer genug.
Wenn sie
schon einmal eine Wanderung unternommen haben, dann wissen sie wovon ich hier
berichte. Jedes Teil, das sie zu viel in ihr Wandergepäck eingepackt haben,
macht sich spätestens nach ein paar Kilometern bemerkbar indem es schwer auf
ihre Schultern drückt. Am leichtesten ist der Weg doch immer dann, wenn sie
kein Gepäck und keinen Rucksack mit sich schleppen müssen.
Als Jesus
seine Jünger aussandte befahl er ihnen Nichts mitzunehmen. Als der Sohn Gottes
wusste er ja, dass Gott seine Kinder versorgen wird. Als wahrer Christ sollten
sie dem Beispiel der Jünger folgen und all ihren Ballast abwerfen, bevor sie
ihre Pilgereise antreten. Als Kind Gottes dürfen auch sie gewiss sein, dass ihr
Vater im Himmel ganz genau weiß was sie benötigen und wenn sie ihn bitten im
Gebet, dann wird er ihnen all das geben.
Denken sie
aber jetzt nur nicht, dass sie ihre Hände in den Schoß legen können und den
ganzen lieben Tag nichts zu tun bräuchten als zu Bitten. Wenn sie solche
Gedanken haben, dann kennen sie Gottes Wort nicht. Er selbst hat verordnet,
dass alle Menschen, solange sie auf dieser Erde leben, ihr Auskommen durch
harte Arbeit verdienen müssen.
Was sie
aber unterlassen sollten, ist sich hier Schätze anzusammeln, also zu horten.
Auch nicht mit der Ausrede, dass sie sich nur Etwas für schlechte Zeiten auf
die Seite legen. Jesus selbst hat uns gesagt: „Sorge dich nicht um den nächsten
Tag, denn der nächste Tag wird für sich selbst sorgen.“
Gerade in
der Wohlstandsgesellschaft gibt es heute sehr viele Menschen, die von sich
behaupten Christ zu sein und an Gott zu glauben. Dabei haben sie Sparbücher und
Anlageformen wo sehr viel Geld gebunkert ist. Doch auch wenn noch so viele
Menschen um sie herum notleiden, würden sie ihre Ersparnisse nicht opfern und
das eben auch unter dem Vorwand und mit der Ausrede es wäre für schlechte
Zeiten. Das furchtbare ist aber, dass auch sehr viele Kirchengemeinschaften so
handeln und trotz offensichtlicher Not auf ihren gebunkerten Schätzen sitzen.
Ich Weiß
mit Sicherheit dass diese alle nicht errettet sind. Hätten sie den Glauben von
dem sie behaupten ihn zu haben, warum glauben sie dann dem Wort Gottes nicht,
der uns versichert, dass er jedes seiner Kinder versorgen wird? Heißt den
Glaube nicht absolutes Vertrauen zu haben? Dann lehrt aber die Bibel auch noch,
dass es keinen Glauben gibt ohne die guten Werke.
Der klare Befehl unseres Herren Jesus Christus
lautet aber, die Hungernden, die Durstigen und die Notleidenden zu versorgen
mit allem was wir haben.
Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder
an deinem Gesetz. Ich bin ein Gast auf Erden; verbirg deine Gebote nicht vor
mir. Meine Seele verzehrt sich vor Verlangen nach deinen Ordnungen allezeit. Du
schiltst die Stolzen; verflucht sind, die von deinen Geboten abirren. Wende von
mir Schmach und Verachtung; denn ich halte mich an deine Mahnungen. Fürsten
sitzen da und reden wider mich; aber dein Knecht sinnt nach über deine Gebote.
Ich habe Freude an deinen Mahnungen; sie sind meine Ratgeber. Meine Seele liegt
im Staube; erquicke mich nach deinem Wort. Ich erzähle dir meine Wege und du
erhörst mich; lehre mich deine Gebote. Lass mich verstehen den Weg deiner
Befehle, so will ich reden von deinen Wundern. Ich gräme mich, dass mir die
Seele verschmachtet; stärke mich nach deinem Wort. Halte fern von mir den Weg
der Lüge und gib mir in Gnaden dein Gesetz. Ich habe erwählt den Weg der
Wahrheit, deine Weisungen hab ich vor mich gestellt. Ich halte an deinen
Mahnungen fest; Herr, lass mich nicht zuschanden werden! Ich laufe den Weg
deiner Gebote; denn du tröstest mein Herz. Zeige mir, Herr, den Weg deiner
Gebote, dass ich sie bewahre bis ans Ende. Unterweise mich, dass ich bewahre
dein Gesetz und es halte von ganzem Herzen. Führe mich auf dem Steig deiner
Gebote; denn ich habe Gefallen daran. Neige mein Herz zu deinen Mahnungen und
nicht zur Habsucht. Wende meine Augen ab, dass sie nicht sehen nach unnützer
Lehre, und erquicke mich auf deinem Wege. Amen
(Psalm 119,18-37)
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