Ein Kommentar zu meinem letzten Blog Beitrag hat mich dazu
inspiriert, mir Gedanken über den Verstand des Menschen zu machen. Doch dafür
muss man zuerst einmal wissen, was ist der Verstand. Eine Definition fand ich
im Internet bei Wikipedia:
(Umfassend ist die
Definition von Rudolf Eisler, der in seinem Wörterbuch der philosophischen Begriffe
(2. Auflage 1904) schrieb: „Verstand
(logos, epistêmê, intellectus, intelligentia, ratio, entendement,
understanding) ist im weitern Sinn die Denkkraft, die Intelligenz gegenüber der
Sinnlichkeit, im engeren, gegenüber der Vernunft (s. d.), die Einheit,
Fähigkeit des geistigen Erfassens, des (richtigen)
Begreifens (Abstrahierens) und Urteilens, kurz des
beziehend-vergleichenden, analysierenden Denkens, sowie des »Verstehens«, d.h. des Wissens um die Bedeutung der Worte
und Begriffe. »Gesunder Verstand« (»bon sens«) ist die natürliche (schon
ohne besondere Ausbildung wirksame) Auffassungs- und Beurteilungskraft, das
normale, aber unmethodische, daher auch leicht fehlgehende Denken.“) Das
klingt ja alles sehr wissenschaftlich. Jetzt sollte man wissen was ist
richtiges begreifen? Wer bestimmt die Bedeutung der Worte und Begriffe?
Der Suchbegriff „gesunder Menschenverstand“ wird in Wikipedia wie folgt erklärt: (Der Begriff „gesunder Menschenverstand“
wird im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch klar vom Begriff „Gemeinsinn“
unterschieden. Obwohl beide auf dieselbe Wortherkunft zurückblicken und im 18.
Jahrhundert z. T. synonym verwendet wurden, steht der gesunde Menschenverstand
heute vor allem für den gewöhnlichen Verstand und Gemeinsinn in erster Linie
für eine solidarische Gesinnung.
Der gesunde
Menschenverstand lässt sich als eine Form natürlicher Urteilskraft betrachten.
Da er auf Basis von Begriffen urteilt, handelt es sich bei ihm jedoch weder um
eine Emotion noch um Intuition.) Diese Definition lässt klar erkennen, dass
man in der Welt nur einen gesunden
Menschenverstand hat wenn man mit der Welt solidarisch also gleich gesinnt ist. In der Bibel aber
heißt es, seid nicht eines Sinnes
mit der Welt! Bedeutet dass etwa das die wahren Nachfolger Jesus Christus
keinen gesunden Menschenverstand haben?
Da diese Begriffe auf die Lehre des Menschen beruhen, fand ich
sie nicht sehr hilfreich. Also kniete ich mich nieder um im Gebet Gott zu
bitten mir zu zeigen was in seinem Wort, der Bibel, über den Verstand zu finden
ist.
Was ich dann in der Bibel
über den Verstand fand, brachte mich zum Nachdenken und ich begriff
plötzlich warum ich immer dann scheiterte, wenn ich mich auf meinen Verstand verließ. Hier ein
kleiner Auszug aus dem Wort Gottes über den Verstand des Menschen:
Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass
dich nicht auf deinen Verstand,
sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. ( Spr
3,5-6)
Des Gerechten Zunge
ist kostbares Silber; aber der Gottlosen
Verstand ist wie nichts. (Spr 10,20)
Keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat besteht vor dem Herrn. (Spr 21,30)
Wer sich auf seinen Verstand verlässt, ist ein Tor; wer
aber in der Weisheit wandelt, wird entrinnen. (Spr 28,26)
Denn es steht
geschrieben „Ich will zunichte machen
die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.“ Wo sind die Klugen? Wo sind die
Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? (1Kor 1,19-20)
Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind
entfremdet dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen
ist, und durch die Verstockung ihres Herzens. (Eph 4,18)
Nach langem Nachdenken im Gebet bin ich doch sehr erstaunt,
dass die Schriftgelehrten der Neuzeit in Kenntnis des Wortes Gottes immer noch
behaupten, man muss die Bibel auslegen. Ich bin gewiss, dass nicht Auslegung,
sondern allein der Glaube jedem das Wort Gottes begreifen lässt. Gottes Wort
ist verständlich jedem der an ihn glaubt. Beim Wort Gottes handelt es sich mit
Gewissheit nicht um eine mystische Geheimlehre, die ihr gelernt ein Guru
auslegen muss.
Kam nicht durch Auslegung der Streit in die Gemeinde Jesu
Christi? Solange die ersten Gemeinden das Wort Gottes wörtlich nahmen und alle
Aussagen durch das Wort prüften herrschte Einigkeit in der Gemeinde Jesu
Christi. Oder wie in der Bibel steht sie waren eines Sinnes.
Ich denke, dass jede Auslegung immer eigene Gedanken und
Auffassungen des Auslegers in das Wort Gottes einfließen lassen, so dass es
dadurch verfälscht wird. Schon allein deswegen sollten wir Gottes Wort wörtlich
nehmen. Natürlich fällt es dem modernen Menschen in Kenntnis der
wissenschaftlichen Theorien sehr schwer zu glauben, dass Gottes Wort wörtlich
zu nehmen ist. Und an mir selbst sehe ich ja, dass die Welt mich für verrückt
hält, da ich aufgrund meiner Aussagen weit von dem entfernt bin, was die Welt unter
gesundem Menschenverstand versteht. Doch gerade dieser Umstand macht mich
sicherer auf dem rechten Weg zu sein.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es gewiss nicht leicht
ist die Bibel wörtlich zu nehmen, da der Verstand immer wieder Zweifel
aufkommen lässt. Und ich denke, ohne die Hilfe Gottes wäre das ein unmögliches
Unterfangen.
Vater im Himmel, du
gnädiger Gott gebe den Menschen ein verständiges Herz, damit sie erkennen dass
nur du den Verstand gibst der uns dein Wort begreifen lässt. Hätte dann Salomon
dich jemals um Verstand gebeten, wenn er geglaubt hätte, dass sein menschlicher
Verstand ausreichen würde? Ich bitte dich Herr von ganzem Herzen, lass die
Menschen erkennen dass menschlicher Verstand allein nie helfen wird dein Wort
zu verstehen. Amen
Du schreibst: "Ich denke, dass jede Auslegung immer eigene Gedanken und Auffassungen des Auslegers in das Wort Gottes einfließen lassen, so dass es dadurch verfälscht wird."
AntwortenLöschenDu liest schon eine Auslegung der Bibel, wenn du sie auf Deutsch liest. Wenn du sagst, (wie in vorherigen Kommentaren), dass du einzelne Teile im Urtext nachschaust und dann im Wörterbuch/Kommentaren/Literatur die Bedeutung nachschlägst: Sobald du dich dafür entscheidest, wie du das Wort nun verstehst, hast du die Bibel ausgelegt. Du "verfälscht" also auch das Wort Gottes. Es gibt schlicht keine Möglichkeit, einen Text völlig interpretations/auslegungsfrei von der einen in die andere Sprache zu übertragen.
Ein "Streit" entsteht nicht, weil die einen die Bibel auslegen und andere nicht, sondern weil (um es konkret zu machen und es auf unseren "Streit" zu beziehen) du die Bibel ANDERS auslegst als ich.
Danke schön;
Löschenaus dieser Sichtweise habe ich das noch nie betrachtet, aber deine Argumentation klingt logisch. Ich werde im Gebet darüber nachdenken. Wie ich über alles Bete bevor ich es schreibe. Ohne Gebet schreibe ich nichts. Ich bete auch wenn ich etwas in Komentaren, Lexikas oder verschiedenen Bibeln nachschlage. Denn das Schlimmste für mich wäre, wenn meine Aufzeichnungen Gott nicht dienlich wären.